Rückgang der Studierendenzahlen
Ein immer wiederkehrendes Thema, das die allermeisten Mitgliedshochschulen bewegt, ist der deutliche Rückgang der Studierendenzahlen. Dieses Problem betrifft nicht im speziellen die im StMW vertretenen Studiengänge, sondern allgemeiner zahlreiche Fächer der Natur- und Ingenieurwissenschaften. Insbesondere seit dem Ende der Corona-Beschränkungen und der Wiederaufnahme des regulären Lehrbetriebs hat sich die Situation weiter verschärft. Auf Vorschlag der KaWuM (Konferenz aller Werkstoff- und Materialwissenschaftlichen Studiengänge, der Dachorganisation der Studierendenvertretungen in diesen Fächern) soll im kommenden Herbst hierzu eine Klausurtagung organisiert werden. Dort soll mit Vertretern des StMW, des BV MatWerk und der DGM über Ursachen und mögliche Verbesserungen dieser Entwicklung nachgedacht werden.
Mangelnde Sichtbarkeit
Sicher ein zentrales Problem unserer Fächergruppe ist die mangelnde Bekanntheit in der Öffentlichkeit, vor allem unter Schulabsolventen. Bereits in der Vergangenheit wurden zahlreiche Versuche unternommen, hier Abhilfe zu schaffen, denn anders als in „traditionellen“ Naturwissenschaften wie Physik oder Chemie – die als Schulfächer allen geläufig sind – oder den Ingenieurswissenschaften wie Maschinenbau oder Elektrotechnik ist vielen nicht klar, dass die Fächergruppe MatWerk für fast alle industriellen Produkte die Basis legt und ohne Forschung und Entwicklung hier wenig Fortschritte zu erzielen sind.
Ein Beitrag hierzu war, dass die Studiengänge in das dreijährliche CHE-Ranking aufgenommen wurden. Weiterhin wurde versucht, in der Wochenzeitung „Die Zeit“ in der Rubrik „Hochschulwelt, worum geht´s …“ unsere Studienfächer zu präsentieren.
Auch in der kürzlichen Umfrage unter unseren Mitgliedern erschien die offenbar zu geringe Attraktivität unserer Fächer immer wieder als zentrales Problem. Hier vorgeschlagene Maßnahmen konzentrieren sich zum einen auf Präsenz in Schulen/für SchülerInnen und auf Lehrerfortbildung. Zum andern ermöglicht gezielter Einfluss auf die Politik die Gestaltung von Lehrplänen unter Berücksichtigung unserer Fächergruppe.
Weitere Themen, die ebenfalls viele Hochschulen und Universitäten betreffen, sind
- Die Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes, die eigentlich dem wissenschaftlichen Nachwuchs mehr Sicherheit bringen soll, in der Realität aber durch starre Regeln wohl eher das Gegenteil bewirkt. Auf ein eigenes Positionspapier des StMW wurde verzichtet, da zahlreiche andere Vereinigungen bereits ihre Kritik geäußert haben.
- Der Einsatz von KI-Tools in der Lehre: hier sind die Meinungen eher kontrovers und es soll in einer kommenden Sitzung ausführlicher hierzu diskutiert werden. Bereits wertvolle Vorarbeit hat die Konferenz der Informatikfachschaften geleistet, s. hierzu: https://wiki.kif.rocks/wiki/KIF510:KITools; https://wiki.kif.rocks/wiki/KIF515:Resolutionen/KI-Tools
- Die Homepage des StMW sollte überarbeitet werden. Hierfür bitten wir alle Mitglieder um attraktiven Input wie Videos oder Bilder zu materialwissenschaftlichen Themen, aber auch Berichte von Studierenden und Lehrenden.
- Auch die Vernetzung des StMW mit dem Nachwuchsausschuss der DGM sollte verbessert werden.
Mitgliederversammlung
Schließlich wurde in den letzten Vorstandssitzungen die Ausgestaltung der kommenden Mitgliederversammlung (am 11. Oktober 2024 in Siegburg) besprochen. Sie wird als Präsenzveranstaltung wie schon in der Vergangenheit gemeinsam mit der BV MatWerk stattfinden. Am Vormittag werden mehrere Fachvorträge zu aktuellen Themen (in diesem Jahr zu Nachhaltigkeit in den Materialwissenschaften, zum Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Materialforschung und zu dem rückgehenden Interesse junger Menschen an Naturwissenschaft und Technik) angeboten. Am Nachmittag findet die eigentliche Mitgliederversammlung (inkl. gemeinsamer Diskussion der Vortragsthemen und Formalia) statt.